Um eine Peerberatung seriös anbieten zu können, ist die Rekrutierung einer entsprechenden Fachperson, die dem Anforderungsprofil entspricht, Voraussetzung. Diese muss zwingend eigenes Erfahrungswissen mit psychischer Erkrankung und dem Recovery-Weg und eine Qualifizierung durch den Erwerb methodischer und rechtlicher Grundkenntnisse in einer Peer-Weiterbildung mitbringen. Der entsprechende Rekrutierungsprozess konnte im vergangenen Sommer erfolgreich abgeschlossen werden.
In einem zweiten Schritt wurde das neue IV-Angebot und der Mensch dahinter IVBE-intern in den verschiedenen Eingliederungsteams vorgestellt und eingeführt. Damit konnten gleich zu Beginn Fragen und Unklarheiten bezüglich den Anspruchsgruppen und der Zusammenarbeit geklärt werden. Rasch konnte die Peer-Beraterin den Mehrwert des Angebots aufzeigen. Einerseits vor allem für Versicherte, die Mühe haben, sich auf einen Eingliederungsweg mit Hilfe der IV einzulassen. Oder auch, wenn eine Person immer wieder psychische Krisen und das Gefühl hat, sie käme nicht weiter auf ihrem Genesungsweg. Andererseits profitieren auch die Mitarbeitenden von der Peer-Beraterin, wenn sie bei Versicherten mit vorwiegend psychiatrischem Krankheitsbild froh über eine Zweitmeinung sind oder wenn eine Eingliederungssituation derart komplex ist, dass Unsicherheit besteht, welches Vorgehen und welche Kommmunikation wohl am zielführendsten ist.
Der Ausbau des Angebots wurde zwischenzeitlich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie etwas gebremst, da in dieser Zeit generell die Gespräche mit Versicherten auf ein Minimum beschränkt wurden. Dafür wurde in dieser Zeit das Konzept nochmals verfeinert, einen ansprechenden Angebots-Flyer entwickelt und einen Evaluations-Fragebogen erstellt. Um den Pilotversuch aussagekräftig auszuwerten, braucht es nun aber definitiv mehr Zeit. Darum wurde entschieden, ihn bis Herbst 2021 zu verlängern. Die kommenden Wochen und Monate werden genutzt, das Angebot intensiv einzusetzen und weitere Erfahrungen zu sammeln.
Es ist unser erklärtes Ziel, mit der neuen Unterstützungsform Hemmschwellen abzubauen und den Betroffenen Mut zur Auseinandersetzung mit der eigenen Erkrankung und Hoffnung auf Gesundung zu vermitteln. Wir sind überzeugt, dass dieser Weg für unsere Versicherten und für uns als Mitarbeitende erfolgsversprechend ist und hoffen, dass viele das Angebot nutzen werden.